Bei der Aufzucht sind verschiedene Punkte wichtig und deshalb unbedingt zu beachten

Meine Zuchtziele

  • Gerade Rute
  • Natürliche Geburt


Zuchtmerkmale des English Bulldogs

Kurznasigkeit (Brachycephalie) siehe dazu auch https://de.wikipedia.org/wiki/Brachycephalie

 

Eines der Hauptmerkmale des English Bulldogs ist seine Kurznasigkeit (Brachycephalie), nicht zu verwechseln mit dem brachycephalen Syndrom. Die Brachycephalie beschreibt die Kopfform kurznasiger Hunderassen. Noch lange nicht jeder kurznasige Hund leidet unter dem brachycephalen Syndrom, und es kommt auch bei langnasigen Hunden vor. Hörbare Atmung und hörbares Hecheln allein machen dieses Syndrom nicht aus. Das brachycephale Syndrom bedeutet Atemnot d.h. nach Luft schnappen, blau anlaufen, Atmung in der Lendengegend pumpend, oft begleitet von ständig geöffnetem Mund mit Schaum und teilweisem Kollabieren. Solche Hunde gehören nach meiner Meinung eingeschläfert! Dieses meist durch übertriebene Rassemerkmale hervorgerufene Syndrom kann auch bei reinrassig gezüchteten Hunden durch gezielte Selektion der Zuchttiere eliminiert werden (siehe dazu die Kopfstudien von „Zaba“ und „Chianti“. Bei diesen beiden English Bulldogs ist die Atmung nicht mehr hörbar und als schöner Nebeneffekt gibt es keine sichtbaren Zähne mehr, denn sie haben eine etwas längere Nase und eine moderate Nasenfalte.


Vom Deckakt bis zur Geburt

Die Trächtigkeit dauert ca. 9 Wochen. Der Geburtstermin kann auf +/- 2 Tage zum Voraus berechnet werden, sofern die Hündin nur einmal gedeckt wurde (Überraschungen nicht inbegriffen).
Findet der Deckakt an verschiedenen Tagen statt, kann der Tag der Befruchtung erst im Nachhinein errechnet werden (sofern die Hündin natürlich gebiert).

 

Alle meine Hündinnen hatten bisher ca. 24 Std. vor der eigentlichen Geburt einen Körpertemperatursturz (Temperatur deutlich unter 37° Celsius). Bedingung ist, dass man die Körpertemperatur ziemlich genau alle 8 Std. misst (siehe beiliegende Temperaturtabelle)

Kurz vor der Geburt liegen meine Nerven jeweils blank. Heute habe ich mich soweit im Griff, dass ich meine innere Anspannung unterdrücken kann und sich diese nicht auf die Hündin überträgt. Das ist alles andere als einfach. Meine Hunde merken sofort, wenn ich nervig werde und die Nervosität überträgt sich blitzschnell und 1 zu 1 auf sie. Eine hochträchtige Hündin beginnt dann unnötigerweise zu hecheln und Züchter und Hündin schaukeln sich gegenseitig so lange hoch, bis man vor lauter Panik zum Tierarzt rennt, und der Kaiserschnitt ist gemachte Sache. Überhaupt werden meines Wissens die allermeisten Kaiserschnitte im Voraus geplant, weil die Züchter Angst haben, dass ihrer Hündin oder den Welpen etwas zustossen könnte. Zudem ist ein Kaiserschnitt sehr rasch (ca. 1 Std.) durchgeführt und man weiss, was man hat, anstatt Tage lang Temperatur zu messen und geduldig abzuwarten.

 

Aber so lange es der Hündin gut geht, sie noch frisst, ausgestreckt und entspannt schlafen kann, immer noch Gassi gehen will, ihre Temperatur sich im normalen Rahmen befindet und die Lefzen innen rosa sind, liegt ganz einfach kein Notfall vor.

 

Erfreulicherweise gibt es auch noch andere Rasseclubzüchter, die der reinrassigen English Bulldog-Hündin die Möglichkeit einräumen, natürlich gebären zu können:

  • Ivo Beccarelli, Schweiz
  • Bettina Selle-Treiber, Deutschland
  • Sigrid Stauss, Schweiz

Gerne würde ich diese Auflistung verlängern.

 

Natürlich würden auch wir das Leben einer Hündin niemals aufs Spiel setzen. Gute Gründe für einen Kaiserschnitt sind zum Beispiel:

  • Einfruchtigkeit: Ein solcher Welpe ist in der Regel für eine natürliche Geburt zu gross
  • Querlage eines Welpen
  • Die Geburt kommt auch 24 Std. nach dem Temperatursturz nicht in Gang

Etc.

 

Geburtsvorbereitung

  • Alle benötigten Utensilien bereitstellen, wie Zahnseide, Wasser und Tücher zum Reinigen, Waage etc.
  • 2 bis 3 Tage vor dem erwarteten Geburtstermin beginnen, alle 8 Stunden Temperatur zu messen. Ziemlich genau 24 Stunden vor Geburtsbeginn sinkt die Temperatur der Hündin auf deutlich unter 37° Celsius.


Geburt

Die Dauer der natürlichen Geburt ist abhängig von der Anzahl Welpen und den Abständen zwischen der jeweiligen Austreibung und kann bei Hunden bis zu 24 Stunden dauern (Vergleich Kaiserschnitt ca. 1 Stunde). Nachtschicht ist also angesagt bei einer natürlichen Geburt.

 

Zudem wünschen werdende Mütter keinen Besuch, oft nicht einmal die anderen Familienmitglieder oder Angestellten sollen anwesend sein. Nur mich, der sie 100 %-ig vertrauen, wollen sie dabei haben. Vielleicht ist dies der Grund, weswegen meine Welpen vorwiegend in der Nacht zur Welt kommen, wenn alle anderen schlafen.


Aufzucht der Bulldog Welpen

In den ersten Wochen bleiben die English Bulldog Welpen bei der Mutterhündin, die sich in den ersten 14 Tagen kaum von ihren Welpen entfernt.

 

Mit ca. 10 Tagen beginnen die Welpen die Augen zu öffnen und mit ca. 2 Wochen werden erste Gehversuche unternommen. Mit ca. 10 Tagen erfolgt die erste Entwurmung. Bei mir erhalten die Welpen zum ersten Mal ein bisschen gehacktes Fleisch, wenn sie stehen und herumwackeln können. Es ist ganz leicht, Welpen schwerer Rassen zu überfüttern, was nach meiner Erfahrung zum sogenannten Schwimmersyndrom führen kann oder dazu, dass die Welpen mit 4 Wochen immer noch nicht auf den Beinen sind. Korrekte Fütterung verlangt Disziplin des Züchters. Das Führen einer Gewichtstabelle ab dem 1. Tag ist unerlässlich.

 

Ab der 5. Woche wollen die Bulldog Welpen draussen spielen und herumtollen, im Winter frühestens ab der 6. Woche. Die Mutter lernt den Welpen vieles, will aber jetzt auch ab und an ihre Ruhe haben.

 

Ab der 9. Woche kümmert sich die Mutter nur noch wenig um ihre Wilden. Es ist jetzt unsere Aufgabe, den Bulldoggen Welpen Eindrücke zu vermitteln (Erste Kontakte mit den anderen Hunden im Haus, lernen Halsband zu tragen und ganz kleine Spaziergänge zu unternehmen, Autofahren, Besuch beim Tierarzt zwecks Impfung und Implantieren des Mikrochips. Ab der 11. Lebenswoche sind die Welpen zur Abgabe bereit, und das Abschiednehmen fällt manchmal sehr schwer.